Karin Gottschalk:

Dispositionsfreiheit oder verwandtschaftliche Bindung? Das Testament im juristischen Diskurs der Frühen Neuzeit

Die Testierfreiheit bzw. das Reden über sie war nahezu während der gesamten europäischen Geschichte präsent. Die Kontexte und Argumente veränderten sich jedoch ebenso wie die Intensität, mit der man sich damit auseinandersetzte. Wie und von wem wurde die Testierfreiheit (de)legitimiert? Welcher Art von Erbfolgeordnung stand sie jeweils gegenüber? Über die Testierfreiheit konnten zentrale Themen sozialer Ordnung verhandelt werden: Eigentum, Familie, Verwandtschaft, Individualität, freier Wille, Gerechtigkeit, Gemeinwesen, das Verhältnis der Toten zu den Lebenden, der Generationen zueinander usw.

Die unterschiedlichen Modellierungen und Funktionen, die der Testierfreiheit zugewiesen wurden, geben daher Aufschluss über Konzepte von Überlieferung und sozialer Organisation. Der Letzte Wille, der die Verknüpfung von Eigentum, Erbe und Verwandtschaft zu durchbrechen scheint, dient als Mittel, eben dieser Verknüpfung auf die Spur zu kommen.

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Prof. Dr. Bernhard Jussen

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Fax: 069/798-32425
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Dr. Karin Gottschalk

Goethe-Universität Frankfurt
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