Um 1600 verändert sich der gelehrte Begriff von Heidentum. Was zuvor lediglich als Residualkategorie von Bedeutung war, in die man alle Verstöße gegen das erste Gebot einsortieren konnte, erfährt nun ein originäres Interesse und erhält den Status einer vierten Religion neben Christentum, Judentum und Islam. In der Zeit zwischen 1590 und 1650 entwickeln sich die Vorstellungen und Modelle, die das wissenschaftliche Feld noch bis zum Ende des 17. Jahrhunderts maßgeblich bestimmen werden. Dieser Vorgang soll anhand der religiösen Überlieferung nördlich der Alpen beispielhaft beleuchtet werden. Die Arbeit versteht sich damit einerseits als ein erstes Kapitel zur Wissenschaftsgeschichte dessen, was man später germanische Religion nennen wird, und andererseits und zugleich als paradigmatische Studie zur frühneuzeitlichen Ideengeschichte des Heidentums schlechthin.
Um 1600 verändert sich der gelehrte Begriff von Heidentum. Was zuvor lediglich als Residualkategorie von Bedeutung war, in die man alle Verstöße gegen das erste Gebot einsortieren konnte, erfährt nun ein originäres Interesse und erhält den Status einer vierten Religion neben Christentum, Judentum und Islam. In der Zeit zwischen 1590 und 1650 entwickeln sich die Vorstellungen und Modelle, die das wissenschaftliche Feld noch bis zum Ende des 17. Jahrhunderts maßgeblich bestimmen werden. Dieser Vorgang soll anhand der religiösen Überlieferung nördlich der Alpen beispielhaft beleuchtet werden. Die Arbeit versteht sich damit einerseits als ein erstes Kapitel zur Wissenschaftsgeschichte dessen, was man später germanische Religion nennen wird, und andererseits und zugleich als paradigmatische Studie zur frühneuzeitlichen Ideengeschichte des Heidentums schlechthin.