Vokswagenprojekt

Dhimmis and Muslims - Analysing Multi-religious Spaces in Medieval Muslim World

Im Dezember 2016 hat die Volkswagenstiftung beschlossen, ein gemeinsames Projekt der Forschungsstelle und dem Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS) der Universität Stuttgart zu fördern. Das Projekt mit dem Titel „Dhimmis and Muslims – Analysing Multi-religious Spaces in the Medieval Muslim World“ wurde in der Förderungslinie „Mixed Methods in Humanities? – Support for Projects Combining and Synergizing Qualitative-Hermeneutical and Digital Aproaches“ eingereicht. Das gemeinsame Projekt soll systematisch die religiöse Vielfalt mittelalterlicher islamischer Städte erforschen und grafisch darstellen. Dort – anders als in den europäischen, christlich beherrschten Städten – lebten eine Vielzahl christlicher Konfessionen, Anhänger muslimischer Strömungen und Schulen, jüdische Gruppierungen sowie andere religiösen Gruppen Seite an Seite. Dennoch ist dieses multireligiöse Zusammenleben kaum erforscht. Diese Situation beruht unter anderem darauf, dass die Informationen verstreut in einer Vielzahl verschiedener Quellen in verschiedenen Sprachen vorliegen, die kaum miteinander vernetzt sind. Daher werden in diesem Projekt zunächst geographische Informationen über religiöse Gruppierungen aus den mittelalterlichen Quellen zusammengetragen.

Diese und weitere Informationen, auch über die zugrundliegenden Quellen und ihre Zuverlässigkeit, sollen in einer Datenbank gespeichert werden. Diese Datenbank bildet dann die Grundlage für eine grafische Oberfläche inklusive einer Karte, in der die Vielzahl an Informationen dargestellt werden kann. Eine solche Darstellung ist auch aus Sicht der Visualisierungs­experten nicht trivial. Zusätzlich wird eine interaktive Suchfunktion konkrete Anfragen an die gespeicherten Informationen ermöglichen.

Die dabei entstehende Software und die gesammelten Daten werden es der Forschungsgemeinschaft ermöglichen, neue heuristische Wege zu beschreiten, um die multireligiöse Dimension der islamisch geprägten Gesellschaften besser analysieren zu können. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und soll Ende 2017 beginnen. Die Förderung beinhaltet neben technischem Equipment auch zwei volle Post-Doc-Stellen, eine für die Forschungsstelle für Aramäische Studien und eine für das Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme.

Beteiligte Wissenschaftler
Dr. Steffen Koch (VIS, Universität Stuttgart)
Max Franke M.Sc. (VIS, Universität Stuttgart)

Prof. Dr. Dorothea Weltecke (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Dr. Bernd Andreas Vest (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Dr. des. Ralph Barczok (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Projektwebseite bei der Volkswagenstiftung

Publikationen
Franke, Max; Barczok, Ralph; Koch, Steffen; Weltecke, Dorothea: Confidence as First-class Attribute in Digital Humanities Data. In: Proceedings of the 4th VIS4DH Workshop, Proceedings of the 4th VIS4DH Workshop., IEEE (2019). (Link)

Kontakt

Forschungsstelle für Aramäische Studien

Historisches Seminar
Norbert Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main
Q4, 4. OG, Raum 4.451
Telefon: 069/798-32426
E-Mail: aramaeische.studien@uni-frankfurt.de

Leitung

Prof. Dr. Dorothea Weltecke

Historisches Seminar
Mittelalterliche Geschichte II
Norbert Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main
Q4, 4. OG, Raum 4.414
Telefon: 069/798-32431
E-Mail: weltecke@em.uni-frankfurt.de