Die Dissertation kartographiert Kommunikationsmechanismen zwischen Monarch und Volk in der Umbruchszeit zwischen 1789 und 1815 in den drei Metropolen Paris, München und Neapel in vergleichender Perspektive. Dabei werden insbesondere Interdependenzen im Kommunikationsverhalten zwischen Bevölkerung, Institutionen und Herrschaftsträgern untersucht. Die Kernhypothese lautet, dass die Kommunikation zwischen Herrscher und Untertanen die Stabilität der Regierung und die Dynamik gesellschaftlicher Umbruchssituationen entscheidend beeinflusst hat. Ausgewertet werden einschlägige Ego-Dokumente, Zeitungsberichte, Reden, Briefwechsel, Flugblätter, Suppliken, Verwaltungsunterlagen, Predigten und Reiseberichte, aber auch Liedtexte und Gerüchte, soweit sie fassbar gemacht werden können. Neben verbalen dienen auch symbolische und rituell langzeitig bestehende, wechselseitige Kommunikations- und Integrationsmechanismen zwischen König und Untertanen als Bearbeitungsgrundlage. Ziel ist es dabei letztlich auch, ein Konzept zur Analyse politischer Kommunikation in Krisenzeiten zu entwickeln.