Deutschlands weltwirtschaftliche Verflechtungen im 19. und 20. Jahrhundert

Editionsprojekt der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in


Kooperation mit dem Historischen Seminar der Goethe Universität

Leitung: Prof. Dr. Jan-Otmar Hesse (Bayreuth), Prof. Dr. Andreas Fahrmeir (Frankfurt am Main), Prof. Dr. Hans Günter Hockerts (München), Prof. Dr. Bernhard Löffler (Regensburg) und Prof. Dr. Werner Plumpe (Frankfurt am Main)

Bearbeitung: PD Dr. Roman Köster (München) und PD Dr. Friederike Sattler (Frankfurt am Main)
Projektbeginn: 1. Oktober 2020

  • Das Editionsprojekt verfolgt das Ziel, der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit eine breite Auswahl von Quellen über die Einbindung Deutschlands in die Weltwirtschaft zur Verfügung zustellen. Behandelt wird der Zeitraum von den Napoleonischen Kriegen bis zur deutschen Wiedervereinigung von 1990.In Orientierung an jüngeren Forschungstrends sind für die Konzeption der Edition zwei Aspekte besonders hervorzuheben: Zum einen erhält neben der bisher dominierenden deutschen Perspektive auf die Weltwirtschaft die Sichtweise des Auslands auf Deutschland als Akteur in der Weltwirtschaft stärkeres Gewicht. Dadurch soll ein besseres Verständnis der Austauschbeziehungen, Interaktionen und der politischen Festlegung von Regeln für den internationalen Handel und Kapitalverkehr ermöglicht werden. Denn Deutschland handelte zu keinem Zeitpunkt völlig autonom, sondern befand sich stets im Austausch mit seinen jeweiligen Handelspartnern und reagierte auch auf deren Politik und Handlungen. Zum anderen werden zusätzlich zur staatlichen Außenwirtschaftspolitik auch die Interessen, Erwartungen und Motive von Kaufleuten und Privatbankiers, Unternehmen und Geschäftsbanken, Beschäftigten und Verbrauchern, unabhängigen Notenbanken, der deutschen und der internationalen Öffentlichkeit sowie nicht zuletzt der Wissenschaft berücksichtigt. Die weltwirtschaftlichen Verflechtungen eines Landes zum Austausch von Waren und Wissen, Geld und Kapital sowie migrierenden Menschen entstehen – so lautet die Ausgangshypothese des Vorhabens – aus dem komplexen Zusammenspiel einer großen Gruppe von staatlichen wie nichtstaatlichen in- und ausländischen Akteuren. Sie alle sollen in der auf etwa 20 Bände angelegten Edition repräsentativ zu Wort kommen, um die Entstehung, den Wandel und auch den Zerfall von Interaktionsräumen, Wertschöpfungsketten und weltwirtschaftlichen Institutionen, wie etwa Handelsverträgen und internationalen Organisationen, leichter erforschbar zu machen.