Valerio Benedetti

Civilitas in der Antike: Entstehung und Entwicklung eines politischen Begriffs

Das vorliegende Projekt sieht eine organische Begriffsgeschichte von civilitas in der Antike vor. Civilitas ist ein Hauptbegriff des römischen politischen Denkens (vor allem im Zeitalter des Prinzipats und in der Spätantike), aus dem sich unter anderem moderne Begriffe wie »Kultur« und »Zivilisation« ableiten.

Eine herausragende Bedeutung hat die civilitas als Mittel  der Selbstdarstellung der römischen Kaiser: Tatsächlich bezieht sich das ideologische Vorbild vom civilis princeps auf den Herrscher, der seine Macht mit Mäßigung ausübt, ohne Gewalt anzuwenden und ohne sich despotischen Haltungen hinzugeben. Auch beispielsweise Theoderich der Große wird civilitas anwenden, um sein italisches Königreich zu legitimieren.

Der Begriff der civilitas ist daher von großer Relevanz, um die Techniken und die Aussagen der politischen Kommunikation von der späten Republik bis zur Spätantike zu verstehen. Das Vorhaben verfolgt zwei grundsätzliche Anliegen: 1) Das richtige und umfassende Verstehen der civilitas als Kategorie der antiken (insbesondere römischen) Politik, und daher die Festsetzung ihrer Wichtigkeit für die Begriffs- oder Ideengeschichte; 2) Die Beurteilung der civilitas als Voraussetzung und/oder Ideal für die Regierungspraxis römischer Kaiser aus einer »rein geschichtlichen« Perspektive.

Erstbetreuer:     

Prof. Dr. Hartmut Leppin (Frankfurt/Main)

Zweitbetreuer:

Prof. Dr. Mark Mersiowsky (Innsbruck)

Kontakt

Valerio Benedetti
julo@hotmail.it