Hannah Klein

Wochenschau und Wahlwerbung in der Weimarer Republik - Das Massenmedium Film und seine politische Nutzbarkeit in Zeiten der ersten deutschen Demokratie

Spricht man vom Film der Weimarer Republik, beschränkt sich die heutige Kenntnis fast ausschließlich auf die Stummfilmklassiker des Expressionismus, Murnaus Nosferatu oder Langs Metropolis. Dabei liefen täglich Wochenschauen in den Lichtspielhäusern der Republik, welche über ihre Produktionsfirmen in parteipolitische Netzwerke eingebunden waren, etwa in das Medienmonopol des DNVP-Politikers Alfred Hugenberg. Ab Mitte der 20er Jahre wurde der Film außerdem vermehrt von Parteien im Wahlkampf und auf Parteiveranstaltungen genutzt.

Die Analysen von Partei- und Wahlwerbefilmen sowie Wochenschauen können dabei helfen zu verstehen, wie Politikvermittlung in der Weimarer Republik vonstatten ging. Dafür ist sowohl zu untersuchen, wer Filme produzierte und so die Möglichkeit besaß seine politischen Interessen in Szene zu setzen, als auch was gezeigt und wie der Inhalt dargestellt wurde. Dabei wurden nicht nur rein parteipolitische Interessen vermittelt, die Filme reichen weiter. In einer Zeit, in der Parteien unterschiedlichster ideologischer Ausrichtungen im Reichstag vertreten waren – teils republikfreundlich, teils republikfeindlich –, zeigen ihre Filme heute auch, wie jene, die die Politik des Landes betrieben, ihre eigene Staatsform sahen und welches Verständnis vom demokratischen Staat dadurch der Öffentlichkeit vermittelt wurde.

Erstbetreuer:

Prof. Dr. Andreas Fahrmeir (Frankfurt/Main)

Zweitbetreuer:

Prof. Dr. Patrizia Dogliani (Bologna)

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Hannah Klein
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