HSCM (Historical Semantics Corpus Management) ist ein vom Leibniz-Projekt "Politische Sprache im Mittelalter" und der Arbeitsgruppe Texttechnologie von Prof. Dr. Alexander Mehler an der Goethe Universität Frankfurt entwickeltes Programm für die korpuslinguistisch basierte historische Semantik. Es ist ein Forschungsinstrument zur Interpretation von historischen Sprachwandelphänomenen.

Historische Semantik untersucht Bedeutungsveränderungen als Faktoren und Indikatoren des Wandels sozialer Systeme. Sie analysiert die sprachlichen Mittel der Erzeugung, Stabilisierung, Marginalisierung und Transformierung von Bedeutung. Die empirische Grundlage sind diachron gestaffelte und synchron nach Textsorten getrennte Reihen von (hier: lateinischen) Textcorpora, anhand derer sich Sprachwandel entlang der Zeitachse und im Vergleich verschiedener Textsorten und Kommunikationsgemeinschaften verfolgen lässt.
Die Untersuchung von Sprachwandel erfolgt
(1) auf der Ebene der Akteure und der sozialen Gemeinschaften, die an den Prozessen teilnehmen,
(2) auf der Ebene der Textgattungen, die die Kommunikationspraktiken dieser Gemeinschaften spiegeln und
(3) auf der Ebene von lexikalischen Einheiten, deren Gesetzmäßigkeiten sich auf der Basis eben dieser Kommunikationspraktiken entwickeln.

HSCM (angesiedelt auf Ebene 3) erlaubt die weitgehend automatische Lemmatisierung lateinischer Texte sowie die Kookkurenz-Analyse von Termini und Phrasen. Kookkurenz-Analysen sind ein bislang kaum genutztes Mittel der hermeneutischen Interpretation.

Kontakt

Prof. Dr. Bernhard Jussen

Goethe-Universität Frankfurt
Historisches Seminar
Grüneburgplatz 1
60629 Frankfurt am Main

Raum: IG 4.416

Tel: 069/798-32427
Fax: 069/798-32425
Email
: jussen@em.uni-frankfurt.de


PD Dr. Gregor Rohmann

Goethe-Universität Frankfurt
Historisches Seminar
Grüneburgplatz 1
60629 Frankfurt am Main

Raum: IG 4.417

Tel: 069/798-32422
Fax: 069/798-32425
Email: g.rohmann@em.uni-frankfurt.de


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