Max Söllner

Die Verrechtlichung der Geschichte. Gesetze gegen Holocaustleugnung im europäischen Vergleich

Das Dissertationsprojekt vergleicht Gesetze gegen Holocaustleugnung in verschiedenen europäischen Staaten. Gesetze dieser Art sind sowohl in ihrer Entstehung als auch in ihrer Anwendung unmittelbares Resultat (geschichts)politischer Prozesse und somit Ausdrucksformen politischer Kommunikation. Besonderes Augenmerk wird daher auf jene Diskussionen gelegt, die der Verabschiedung der jeweiligen Gesetze vorausgegangen sind.  Die Dissertation versucht der Frage nach den Gründen dieser konstatierten „Verrechtlichung der Geschichte“ nachzugehen. Ziel ist es, mit Hilfe unterschiedlicher theoretischer Erklärungsmodelle neben einer deskriptiven auch eine interpretierende Untersuchung zu leisten.

Aus geschichtstheoretischer Perspektive interessant ist vor allem die Spannung zwischen Form und Inhalt der Gesetze: Eine juristische Sprachform muss im Rechtssystem streng normativ und funktionabel sein, während sich der historische Inhalt, sprich die konkrete Geschichtsvorstellung, nach wissenschaftlichem Selbstverständnis einer letztgültigen Festlegung entzieht. Insgesamt verfügt das Projekt einerseits über eine stark politische und juristische Dimension, andererseits soll auch der geschichts- und allgemein wissenschaftstheoretische Aspekt der Thematik betont werden.

Erstbetreuer:

Prof. Dr. Gustavo Corni (Trient)

Zweitbetreuer:

Prof. Dr. Marie-Luise Recker (Frankfurt/Main)

Kontakt

Max Söllner
Max.Soellner@student.uibk.ac.at