Die Revolutionären Zellen

Geschichte einer linksterroristischen Gruppierung

Robert Wolff

Obwohl die Revolutionären Zellen mit annähernd 200 Anschlägen die aktivste, linksterroristische Gruppierung in der Bundesrepublik Deutschland darstellte, ist sie aus dem kollektiven, bundesdeutschen Gedächtnis nahezu völlig verschwunden. Ereignisse wie die OPEC-Geiselnahme 1975, die „Selektion von Entebbe“ 1976 und die Instrumentalisierung der Startbahn-West-Proteste sind trotz ihrer nationalen und internationalen historischen Relevanz, im Gegensatz zu den Taten der Roten Armee Fraktion, in der Erinnerungskultur und in der wissenschaftlichen Forschung weitgehend unbeachtet geblieben.

Ziel der Dissertation ist es, ausgehend vom entstehungsgeschichtlichen Schwerpunkt mit dem regionalen Fokus auf die Stadt Frankfurt am Main, die bisher im Schatten der Roten Armee Fraktion entstandene Forschungslücke in Bezug auf die Revolutionären Zellen zu überwinden und eine umfangreiche Untersuchung und Neubetrachtung dieser weit verflochtenen linksterroristischen Gruppierung im nationalen und internationalen Rahmen durchzuführen.

Aus diesem Grund liegt der Fokus des Promotionsvorhabens auf der sozio-politischen Vorgeschichte, Entstehung, Ideologie sowie Internationalisierung der linksterroristischen Netzwerkorganisation Revolutionäre Zellen von der Gründung Anfang der 1970er Jahre bis zu ihrer Auflösung in den 1990er Jahren. Das Promotionsvorhaben beschäftigt sich deshalb mit einem bisherigen Forschungsdesiderat, dessen stadtgeschichtliche Bedeutung für Frankfurt am Main sowie dessen Relevanz für die bundesdeutsche Geschichte zum Verständnis des Linksterrorismus in der Bundesrepublik eine besondere Bedeutung besitzt.