Contagium und Pestilentia

Contagium

Gregor Rohmann:

"contagium" und "pestilentia" – Semantiken für die Übertragung böser Eigenschaften bis 1348/49



Als im Jahr 1348 die "Pest" das westliche Europa erreichte, waren sie zwar medizinisch (vermutlich) ein neues Phänomen. Kulturell jedoch konnte ihre Wahrnehmung auf bestehende Semantiken zurückgreifen. Denn die Begriffe, die nun für die Epidemie verwendet wurden (und heute für diese stehen), waren bereits vorhanden. Die Konzeption der "Pest" speiste sich nicht aus medizinischen Semantiken, sondern aus solchen, mit denen Störungen der göttlichen Ordnung durch Übertragungen schlechter Eigenschaften thematisiert wurden.

Zwei prominente Begriffsfelder, auf die bei der Benennung und Erklärung der neuen Epidemie zurückgegriffen wurde, sollen untersucht werden auf ihr Vorkommen und ihre Verwendung bis einschließlich 1348/49: "contagium/contagio/contagiare" und "pestis/pestilentia/pestiferus". Wie wurden sie vor dem Ausbruch der "Pest" gebraucht und was konnten sie bedeuten? Welche Auswirkungen hatten diese Konnotationen auf die Wahrnehmung und Bekämpfung der "Pest" von 1348/49? Und schließlich: Wann und auf welchem Weg wurden sie umsemantisiert zu konkreten Bezeichnungen der neuen Epidemie?

Kontakt

Prof. Dr. Bernhard Jussen

Goethe-Universität Frankfurt
Historisches Seminar
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Tel: 069/798-32427
Fax: 069/798-32425
Email
: jussen@em.uni-frankfurt.de


PD Dr. Gregor Rohmann

Goethe-Universität Frankfurt
Historisches Seminar
Grüneburgplatz 1
60629 Frankfurt am Main

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