Pietro Ficarra

Von der "Rebellion" zum "Verbrechen der Menschenmenge". Sozialkämpfe und Strafsystem in Italien während der Krise am Ende des 19. Jahrhunderts

In den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde es in Italien erforderlich, der mit der kapitalistischen Entwicklung zusammenhängenden Verschärfung der gesellschaftlichen Konfliktsituation zu begegnen. Politisch-institutionelle Mächte sowie intellektuelle Kreise sollten dieses Phänomen sowohl regeln als auch interpretieren: Dies erfolgte, indem es von traditioneller "Rebellion" in "Verbrechen der Menge" umbenannt bzw. umgedeutet wurde. Insbesondere ist die Entfaltung repressiven Handelns und die damit einhergehende Reflexion der juristischen und sozialen Fächer zu untersuchen. Anzunehmen ist, dass diese "Wissenschaft" von einer organizistischen Ideologie bestimmt ist, die die Konfliktsituation objektiviert und zur Naturgegebenheit macht. Wird aber diese Konfliktsituation im Zusammenhang mit dem politisch-institutionellen Handeln betrachtet, kann sie sowohl von der Stimme der herrschenden Klassen zeugen als auch vom Auftauchen neuer Organisations- und Bewusstseinsformen der Subalternklassen.

Erstbetreuer:

Prof. Dr. Renato Mazzolini (Trient)

Zweitbetreuer:

Prof. Dr. Brigitte Mazohl (Innsbruck)

Derzeitige Tätigkeit:

Planung Weiterbildung/Studium in England als Geschichtslehrer.

Kontakt

Pietro Ficarra
piefica@yahoo.it