Willkommen auf der Homepage der Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit!

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Die Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit vertritt in Forschung und Lehre die europäische Geschichte von der Reformation bis in das beginnende 19. Jahrhundert einschließlich der Geschichte der europäischen Expansion und frühen Kolonialisierung. Dies bezieht sich auf die Sozial-, Wirtschafts-, Verfassungs- und Konfessions- ebenso wie auf die Ideengeschichte.

An der Professur angesiedelte Drittmittelprojekte

Die DFG-Kollegforschungsgruppe "Polyzentrik und Pluralität vormoderner Christentümer" (POLY) beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Strömungen des Christentums in vorindustrieller Zeit und den Dynamiken und Verflechtungen, die von ihnen ausgehen.

Das Ziel der Kollegforschungsgruppe ist es, die Vielfalt der Christentümer terminologisch wie konzeptionell neu zu fassen und ein Modell für die Zeit von 700 bis 1800 zu entwerfen, das transkonfessionelle Zusammenhänge erschließt, die Handlungsmacht aller Akteur*innen in und neben den Kirchen ernst nimmt und den Beitrag der Christentümer zur globalen Vernetzung deutlicher als bisher herausarbeitet.

Kabbala als Transferparadigma zwischen Judentum und Christentum

Níels Páll Eggerz / Elke Morlok (Projektbeginn: 01. Oktober 2022)

Teilprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms 2357: Jüdisches Kulturerbe

https://spp-juedisches-kulturerbe.de/

Ziel des Projekts ist eine umfassende (Re-)Integration der christlichen Kabbala in die europäische Geistesgeschichte, indem die jeweiligen Projektionen auf die Kabbala und das Judentum im Allgemeinen sowie deren historische Entwicklungen detailliert herausgearbeitet werden. Es verfolgt damit eine grundlegende Neuordnung dieses Forschungsfeldes. Dabei betrachten wir die christliche Auseinandersetzung mit der Kabbala als Schlüsselphänomen für das Verständnis der verschiedenen frühneuzeitlichen Zugänge zu jüdischen Traditionen und Schriften als immaterielles Kulturerbe zwischen Judentum und Christentum. Nachdem sie die Abhängigkeit von jüdischen Informanten überwunden hatten, entwickelten christliche Gelehrte eigene, wirkmächtige Vorstellungen von Kabbala. Diese –und damit auch die jeweiligen Aneignungen – unterschieden sich je nach Konfession und wurden oft in innerchristlicher oder innerkonfessioneller Polemik instrumentalisiert ­– meist begleitet von einer weitgehend sinnentleerten missionarischen Rhetorik. Darüber hinaus war die christliche Beschäftigung mit der Kabbala mit politischen Überlegungen verschiedener Herrscher verflochten, die christliche Kabbalisten in ihren Widmungen und Vorreden direkt ansprachen. Die komplexe Dynamik der Entstehung und Entwicklung der christlichen Kabbala war so einflussreich, dass sie bis heute sowohl die christlichen als auch die jüdischen Vorstellungen von Kabbala prägt – ebenso wie die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit derselben. Die Entfaltung dieses vielschichtigen Transformationsprozesses von der jüdischen zur christlichen Kabbala und wieder zurück ins Judentum als Teil der europäischen Geistes- und Wissenschaftsgeschichte ist Gegenstand dieses Projekts. Es leistet damit einen Beitrag zur jüdisch-christlichen Ideengeschichte, Judaistik, Kulturwissenschaft, Religionswissenschaft, frühneuzeitlichen Geschichte und zu den verschiedenen christlichen Theologien. Darüber hinaus bietet es einen Ausgangspunkt für weitere Forschungen zu Fragen des interkulturellen und interreligiösen Austauschs.

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Das Teilprojekt des LOEWE-Schwerpunkts "Architekturen des Ordnens: Praktiken und Diskurse zwischen Entwerfen und Wissen" (AO) untersucht am Beispiel der römischen Kurie der Frühen Neuzeit den Zusammenhang zwischen der architektonischen Rahmung staatlicher Herrschaft und ihrer behördlichen Ordnungstätigkeit. Dabei geht das vorliegende Forschungsvorhaben von der Grundannahme aus, dass die architektonische Konfiguration von Verwaltungs- und Gesellschaftsräumen (d. h. städtischen, öffentlichen Räumen, in denen sich das gesellschaftliche Leben entfaltet) und die sich in ihnen herausbildenden Ordnungstätigkeiten und -strukturen in einer sich stets gegenseitig beeinflussenden Beziehung stehen.

Um dem Wechselverhältnis von Verwalten, Bauen und Archivieren sowie etwaigen Ausdifferenzierungsprozessen auf den Grund zu gehen, werden nicht nur ausgewählte Behörden und ihre Archive aus den unterschiedlichen Aufgabenfeldern der geistlich-weltlichen Doppelherrschaft der römischen Kurie analysiert, sondern es wird unter anderem auch anhand einer Untersuchung des Patriarchats von Venedig und seinem Kampf um die eigene Autonomie gegenüber dem Heiligen Stuhl und der Serenissima nach dem Verhältnis zwischen unterschiedlichen Zentren und Peripherien gefragt.

Dr. Natalie Krentz, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

Mit der Plünderung und Beutenahme von Archiven und deren Transport durch ganz Europa kam es im Dreißigjährigen Krieg zur umfangreichsten räumlichen Verschiebung von Archivgut der Frühen Neuzeit. Das Projekt untersucht diese „Reise der Akten“ im Zusammenhang frühneuzeitlicher politischer Wissenskulturen, die sich im 17. Jahrhundert insgesamt im Umbruch befanden und – so die leitende Annahme des Projektes – in der europäischen Krise des Dreißigjährigen Krieges in besonderem Maße relevant wurden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt

Postanschrift
Goethe-Universität
Historisches Seminar
Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit
Norbert-Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main

Sekretariat
Claudia Pätzold

Norbert-Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main
Raum IG 3.413

Tel.: 069/798-32595
Email: c.paetzold[at]em.uni-frankfurt.de

Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, jeweils vormittags.